HerdOptimizer: Hohe Inhaltsstoffe und Futtereffizienz

Ab sofort ist HerdOptimizer auch für die Rasse Fleckvieh verfügbar. Highlights hat Bernhard Heitzer, Produktmanager HerdOptimizer bei CRV Deutschland, zu den Weiterentwicklungen und dem Nutzen von HerdOptimizer befragt.

Highlights: Hohe Milchinhaltsstoffe stehen derzeit bei Landwirten und Molkereien hoch im Kurs. Wie kann HerdOptimizer hier hilfreich sein?

Bernhard Heitzer: Ein Bestandteil von HerdOptimizer ist das Anpaarungsprogramm SireMatch, das vielen Landwirten seit Jahren bekannt ist. Durch SireMatch in Kombination mit HerdOptimizer können Tiere gezielt auf Merkmale wie etwa Fett und Eiweiß angepaart werden. Dank der Genotypisierung sind die Zuchtwerte dann noch sicherer, und der Landwirt kann so das genetische Potenzial der Herde noch schneller verbessern.

Highlights: Was heißt genetisches Potenzial? Heißt es nicht, es liegt immer am betrieblichen Management?

Bernhard Heitzer: So ist es eben nicht! HerdOptimizer zeigt wunderbar an, an welchen Stellschrauben ich etwas auf genetischer Seite optimieren kann oder welche Faktoren ich womöglich beim Betriebsmanagement verbessern muss. Das genetische Potenzial gibt mir einen Hinweis auf das, was meine Herde genetisch zu leisten vermag.

Highlights: Wie stellt HerdOptimizer das genetische Potenzial meiner Herde dar?

Bernhard Heitzer: Die HerdOptimizer-Software ist sehr übersichtlich. Grafiken zeigen mir den Trend des genetischen Potenzials, etwa anhand der Zuchtwerte für Eiweiß- oder Fettprozente.

Highlights: Nicht jeder Landwirt hat die gleichen Bedürfnisse. Wie individuell lässt sich das Zuchtziel bei HerdOptimizer einstellen?

Bernhard Heitzer: Ich kann jedes Zuchtziel – etwa hohe Inhaltsstoffe – festlegen, solange der entsprechende Zuchtwert für die Rasse verfügbar ist. Ich habe noch keinen Betrieb erlebt, dessen gewünschte Zuchtziele wir in HerdOptimizer nicht einstellen konnten. Natürlich sollte man sich die Zeit dafür nehmen, das Zuchtziel individuell auf die eigenen Bedürfnisse einzustellen. Dabei helfen unsere Berater vor Ort.

Highlights: Wie kann ich denn sehen, mit welchem Tier ich vorzugsweise weiterzüchten sollte?

Bernhard Heitzer: HerdOptimizer übersetzt alle Zuchtwerte in einen Punkt auf dem Bildschirm. So kann der Landwirt sehr schnell und einfach erkennen, wie gut ein Tier im Vergleich zu anderen Tieren und zur Herde ist. Mit nur wenigen Klicks erfährt er, über welches genetische Potenzial ein Tier verfügt und wie weit es noch vom
Zuchtziel des Landwirts entfernt ist.

Highlights: Gut, man sieht also in einer Grafik den Vergleich. Wie kann ich nun genau erkennen, welches Tier zum Beispiel das beste für Effizienz ist?

Bernhard Heitzer: Nur HerdOptimizer rangiert die Tiere nach dem individuellen Zuchtziel des Landwirts. Mit der einfach verständlichen Software kann der Landwirt nach jedem beliebigen Zuchtmerkmal sortieren. Er erhält eine übersichtliche Liste und eine Grafik.

Highlights: Hat der Landwirt finanzielle Vorteile durch HerdOptimizer?

Bernhard Heitzer: Natürlich geht es letztendlich auch immer darum, dass Investitionen sich wirtschaftlich lohnen. Dies erreicht der Landwirt bei HerdOptimizer beispielsweise durch den gezielteren und effizienteren Einsatz von gesextem Sperma in Kombination mit Fleischrassebullen – und vor allem auch durch die noch
sichereren Anpaarungsempfehlung von SireMatch. Das alles hat unterm Strich höhere Einnahmen auf der einen und geringere Kosten auf der anderen Seite zur Folge.

Highlights: Aber wie kommt dieser finanzielle Vorteil konkret zustande?

Bernhard Heitzer: Nehmen wir als Beispiel eine Kuh mit einem Pedigree-Zuchtwert für Eiweiß von +0,1 %. Das ist ein gutes Niveau. Man würde nicht mit hoher Priorität nach einem noch besseren Eiweißvererber suchen, weil andere Werte sicher schlechter sind. Nach der Genotypisierung zeigt sich, dass das Tier lediglich einen Zuchtwert von -0,1 % hat. Es ist also überschätzt worden. Jetzt ist klar, dass man für dieses Tier einen guten Eiweißvererber suchen muss. Die Anpaarung kann also effektiv verbessert werden. Selbst kleine genetische Unterschiede spiegeln sich in der Leistung der Tiere und dementsprechend auch in ihrer Wirtschaftlichkeit wider. Die Eiweißleistung einer Kuh ist zu etwa 25 % erblich bedingt, was bedeutet, dass man das Merkmal Eiweißprozente züchterisch gut bearbeiten kann. Die höhere Eiweißleistung in der nächsten Generation resultiert in einem finanziellen Vorteil von 56,25 € pro Kuh und Laktation. Rechnen Sie das mal für 100 Kühe hoch! Der tatsächliche Euro-Betrag hängt natürlich auch vom Eiweißzuschlag und der Leistung ab.

Highlights: HerdOptimizer gibt es jetzt auch für Fleckvieh. Gibt es noch andere Weiterentwicklungen?

Bernhard Heitzer: Auf jeden Fall! Ganz neu ist auch, dass in HerdOptimizer (für die Rasse Holstein) auf den Zuchtwert Futtereffizienz selektiert werden kann. Damit kann der Betrieb die Futterkosten über die Genetik reduzieren oder die Milchleistung bei gleicher Futtermenge steigern.

Highlights: Herzlichen Dank für das Gespräch, Herr Heitzer!