Die drei Hauptursachen, dass „nichts passiert“ sind:
- Schwierige Brunstbeobachtung:
z.B. hat die Kuh nachts gebullt und keiner hat’s gesehen. Vielleicht war es ihr auch zu warm an dem Tag oder sie war lahm. Oder wir waren selbst „schuld“, weil an dem Tag geerntet wurde und keine Zeit für die Brunstbeobachtung da war. Ja, das muss hier gesagt werden, weil wir alle nur Menschen sind…
- Stille Brunst: bei Ultraschalluntersuchung stellt sich heraus, dass beide Eierstöcke funktionieren. Die Kuh muss also schon mindestens einen Eisprung gehabt haben. Gesehen wurde aber keine Brunst, und auch das Aktivitätsüberwachungssystem zeigt: da passiert nichts. Das ist eine wirkliche stille Brunst. Und das ist Folge von den typischen Problemen um die Kalbung. Wenn die Kuh nach der Kalbung nicht genug gefressen hat und viel Körpermaße verloren hat, dann führt das sehr viel später zu einer stillen Brunst. Meistens denkt man da am Tag 100 nach der Kalbung nicht mehr dran. Die Langzeitfolgen von einer negativen Energiebilanz und Ketose (und natürlich auch allen Krankheiten, wie Gebärmutterentzündung, Lahmheit, Euterentzündung in den ersten 40 Tagen, wenn es nach der Kalbung vorkam) sind schlimm!
- Azyklie oder verkümmerte Eierstöcke: Wenn die Eierstöcke zurückgebildet werden, weil wirklich GAR keine Kraft für Fortpflanzung übrig ist, dann hat die Kuh meistens auch irgendein anderes offensichtliches Problem, das man von außen sehen kann. Bei schlimmen Krankheiten mit Abmagerung, zum Beispiel Lahmheit, kommt das vor. Manchmal auch bei Erstkalbinnen, die in der Herde bei Platzmangel untergehen und nicht zu ihrem Recht kommen. Auch bei Ketose/Stoffwechselstörung mit gierendem Gewichtsverlust werden die Eierstöcke kleiner. Ganz klar ist: von kleineren Eierstöcken ist nicht viel zu erwarten.