Was ist es denn, was eine gute Trockensteherzeit ausmacht? Und ist es wirklich so entscheidend? Viele von uns haben in der Ausbildung gelernt, dass die Trockenen nicht so viel brauchen, auch nicht unbedingt das beste Futter. Eher dunkel zu wohnen ist gut für sie und das ändert sich auch erst nach der Kalbung.
Das ist nicht falsch! Wir wollen es im folgenden aber noch ein wenig ergänzen.
"Die brauchen nicht so viel" bedeutet einfach, die Energiedichte der Ration darf nicht zu hoch sein.Es geht darum, dass sich der Pansen während der Trockenstehzeit nicht zusammenzieht und kleiner wird. Nach der Kalbung, wenn die Milchleistung viel Energie benötigt, muss die Kuh ja möglichst viel fressen zum Ausgleich.
Wenn sie beispielsweise die melkende Ration bekäme, die natürlich einen hohen Energiegehalt hat, bräuchte sie nur sehr wenig zum Sattwerden. Das hätte also mehrere schlechte Effekte:
1. Der Pansen wird kleiner,
2. Sie wird fett, denn wahrscheinlich ist es immer noch mehr Energie als nötig.
3. Die Calciumgehalte der melkenden Ration würde die Trockene Kuh zur Kalbung ins Milchfieber treiben, eventuell auch schwere Geburten und Nachgeburtsverhalten verursachen.