Mit langlebigen, gesunden Kühen in die Zukunft

Famillie Asbrand

Die Familie Asbrand bewirtschaftet einen Milchviehbetrieb in Sontra im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis. Auf dem Betrieb leben vier Generationen.

Fabian Asbrand bewirtschaftet gemeinsam mit seiner Frau Juliane einen Milchviehbetrieb in Sontra in Nordhessen. „Nachdem ich 2011 meine Ausbildung zum Landwirt beendet hatte, habe ich mit meinen Eltern eine GbR gegründet. 2019 habe ich den Betrieb dann vollends übernommen.“ Der 31-jährige Fabian repräsentiert die 7. Generation der Familie Asbrand auf dem Betrieb. Als die Asbrands 1979 aus dem Dorf ausgesiedelt sind, haben Fabians Eltern 50 Holsteinkühe gemolken. Heute stehen bereits 175 Kühe in der Herde.

Familienbetrieb

Die Hofstelle ist das Zuhause von vier Generationen: „Wir leben hier gemeinsam mit unseren Kindern Mathis und Frieda, meinen Eltern Lothar und Ingrid und mit meiner Großmutter. Eigentlich geben die Kühe ihre Milch ja bei zwei Lely-Robotern ab, aber meine Eltern melken noch einige Kühe in unserem alten Melkstand – zum einen, weil die Kapazität der Roboter nicht für alle Kühe ausreicht, zum anderen, weil es den beiden immer noch Spaß macht und weil sie das Melken nicht missen möchten“, erzählt der Landwirt.

Fabian und Juliane Asbrand mit den Kindern Mathis und Frieda.
Fabian und Juliane Asbrand mit den Kindern Mathis und Frieda.

Um die Kälber kümmert sich Juliane, um die Kühe Fabian. Bei der Arbeit unterstützen sie ein Vollzeit-Mitarbeiter und ein Auszubildender. „Es ist wichtig, dass wir als Team funktionieren, damit auf dem Betrieb alles optimal klappt und es am Ende vor allem den Kühen gut geht“, betont Juliane Asbrand. 2019 wurde ein neuer Kuhstall mit der Perspektive gebaut, in Zukunft auf 200 Kühe aufzustocken, aber die Herde steht immer im Vordergrund. Die Asbrands möchten mit gesunden Kühen arbeiten, die lange leben und „dicke Milch“ produzieren. Ob Mitarbeiterführung, Fruchtbarkeitsmanagement oder neue Technik: Die Asbrands sind sich stets dessen bewusst, das große Herden eine große Herausforderung darstellen.

Für gesunde, effiziente Kühe investiert die Familie Asbrand nicht nur in Top-Genetik, sondern auch in ein an den Betrieb angepasstes Gesundheitsmanagement. „Unser Tierarzt kommt regelmäßig auf den Betrieb. Er ist prophylaktisch tätig und sorgt dafür, dass sich der Einsatz von Antibiotika sehr in Grenzen hält beziehungsweise gar nicht erst erforderlich ist. Dadurch hat sich der Gesundheitszustand der Tiere deutlich verbessert. Wir haben auch die Ration umgestellt und an den Leistungsstand unserer Herde angepasst.“

Hessens schönste Kuh

Beim Rundgang durch den Kuhstall sticht eine Kuh ganz besonders aus der homogenen Schwarzbunt-Herde heraus: die Braunviehkuh Heike. „Wir haben Heike zugekauft. Bei dem vom Radiosender FFH veranstalteten Wettbewerb ‚Hessens Next Top Kuh‘ wurde Heike zur schönsten Kuh Hessens gewählt. Heikes Sieg war der Grund dafür, dass man ihr Foto auf einer Million Milchpackungen sehen konnte“, berichtet der Nordhesse voller Stolz. „Heike ist für uns schon etwas ganz Besonderes. Sie hat einen auffallend starken Charakter, und vor kurzem hat sie ihr zweites Kalb gebracht. Eigentlich wollte ich sie gar nicht kaufen, aber dann konnte ich ihrer Schönheit nicht widerstehen.“

Sehr stolz sind die Asbrands auf die Kuh Heike, die vom Radiosender FFH zur schönsten Kuh Hessens gekürt wurde.
Sehr stolz sind die Asbrands auf die Kuh Heike, die vom Radiosender FFH zur schönsten Kuh Hessens gekürt wurde.

Zucht

Fabian Asbrand ist seit vielen Jahren Eigenbestandsbesamer. „Ich besame ausschließlich selbst. Nach einem zweiten erfolglosen Versuch kommt das Tier zum Deckbullen. Bei den Rindern ist das ein Holsteinbulle, bei den Kühen ein Fleischfleckviehbulle.“ Die Rinder besamt er ausschließlich mit gesextem Sperma. „Das machen wir einerseits, weil wir aufstocken wollen, und andererseits, weil der Einsatz von gesextem Sperma bei den Rindern in deutlich leichteren Geburten resultiert.“ Die Kühe werden mit konventionellem Sperma besamt. Fabians Zuchtziel ist klar definiert. „Wir wollen robotertaugliche Kühe, die gesund und effizient sind und die möglichst lange in der Herde bleiben. Was das angeht, stimmt unsere Zuchtphilosophie voll und ganz mit der von CRV überein.“

SireMatch und HerdOptimizer

Schon seit 2012 nutzt Fabian Asbrand SireMatch: „Wir waren auf der Suche nach einem Anpaarungsprogramm und haben uns damals für SireMatch entschieden, weil das Programm alle Bullen gleichwertig behandelt. Es ist transparent und individuell, was mir sehr gut gefällt. Gemeinsam mit meinem CRV-Berater Mario Eidam gehe ich die SireMatch-Vorschläge durch, an denen ich mich dann orientieren kann. Das Programm fokussiert sich auf die Schwächen der Kuh, die ausgeglichen werden müssen, und schlägt dann einen entsprechenden Bullen vor.

Seit fast einem Jahrzehnt nutzt Fabian Asbrand das CRV-Anpaarungsprogramm SireMatch
Seit fast einem Jahrzehnt nutzt Fabian Asbrand das CRV-Anpaarungsprogramm SireMatch

Mario Eidam stuft unsere Tiere einmal im Jahr ein. Er berät uns seit vier Jahren, aber mit CRV arbeiten wir nun schon seit 2012 zusammen.“ Damit er Anpaarungsentscheidungen noch genauer und sicherer treffen kann, nutzt der Milcherzeuger seit einem Jahr auch die HerdOptimizer-Software von CRV. „Die Bedienung ist einfach und leicht zu verstehen. Es ist auch interessant zu sehen, wo die Herde genetisch gesehen steht. Dank HerdOptimizer kann ich jetzt viel schneller auf Schwachpunkte in der Herde reagieren und diese beseitigen. Zu jedem Tier liegen mir Zuchtwerte vor.

Fabian Asbrand in HerdOptimizer
Fabian Asbrand in HerdOptimizer

HerdOptimizer ermöglicht mir darüber hinaus auch, viel schneller entscheiden zu können, welche Kälber bleiben und welche verkauft werden sollen.“ Zu diesem Zweck und um noch sicherere Zuchtwerte zu bekommen, lässt Fabian Asbrand seine Tiere durch CRV genomisch testen. Dazu zieht er bei den Tieren Haarproben, die er zu CRV einschickt. Die Typisierungsergebnisse werden anschließend in die HerdOptimizer-Software eingespielt, und dann zeigt das Programm an, ob das Tier zum Zuchtziel des Betriebs passt.

Vermarktung

Neben der Milch vermarktet Familie Asbrand auch Rindfleisch in Form von Paketen. Jedes Jahr werden etwa acht Kreuzungstiere geschlachtet. Der Vater von Juliane Asbrand ist Metzger. Er schlachtet und zerlegt die Tiere. Die edlen Teilstücke werden in Pakete zu jeweils zehn Kilogramm portioniert und direkt vermarktet.

Öffentlichkeitsarbeit

In der Freizeit engagiert der 31-Jährige sich nicht nur bei der freiwilligen Feuerwehr, sondern auch bei der Landwirtsinitiative „Land schafft Verbindung“. „Will man etwas ändern, muss man sich einbringen. Ich wünsche mir von der Politik bessere Rahmenbedingungen für uns Landwirte. Die Zukunft bereitet mir Sorgen. Vieles muss geändert werden. Es ist wichtig, dass die Familienbetriebe erhalten werden. Ich wünsche mir von Politik und Verbrauchern mehr Verständnis“, appelliert Fabian Asbrand. Natürlich ist die Öffentlichkeitsarbeit ziemlich zeitaufwändig, aber der Nordhesse hat viel Freude daran, sich für die gute Sache einzusetzen und dabei andere Landwirte kennenzulernen.

Zukunft

Trotz allem würde Fabian sich immer wieder für den Beruf des Landwirts entscheiden. „Das ist der schönste Beruf der Welt. Er macht mir viel Spaß, ich habe gerne mit Tier und Natur zu tun, bin selbstständig und habe meine Familie immer in meiner Nähe.“ Auf die Frage nach der betrieblichen Zukunft antwortet er: „Wir wollen die Herde weiter ausbauen, eine Biogasanlage bauen und einen dritten Melkroboter anschaffen, damit alle Kühe mit dem Roboter gemolken werden können.“ Was die Genetik angeht, hat Fabian Asbrand ebenfalls eine klare Vorstellung: „CRV bleibt mein Partner für Genetik, weil ich so dauerhaft aus einer zuverlässigen Quelle schöpfen kann, um meine Herde effizient und gesund zu erhalten.“

Familie Asbrand Betrieb von oben
Der Betrieb von Familie Asbrand von oben