Seit die Röderland GmbH im Jahr 1991 gegründet wurde, ist Manfred Stahr ihr Geschäftsführer. Er liebt seinen Beruf. „Meine Arbeit ist mein Hobby; ich bin von klein auf mit der Landwirtschaft aufgewachsen.“ Dass der 64-Jährige sehr viel von seinem Fach versteht, spiegelt die Holsteinherde des Betriebs deutlich wider.
Hohe Inhaltsstoffe durch gezielte Zucht
Die Röderland GmbH im brandenburgischen Bönitz liefert den Beweis dafür, dass man mit gezielter Zucht hohe Inhaltsstoffe erzielen kann.
Die Kühe der Herde melken im Schnitt 10.330 kg mit 4,56 % Fett und 3,66 % Eiweiß. Dank der hohen Inhaltsstoffe hat die Molkerei einen guten Aufschlag auf das Milchgeld gezahlt. „Wir streben 5,00 % Fett und 4,00 % Eiweiß an. Wir haben seit eh und je schwerpunktmäßig auf Inhaltsstoffe selektiert. Die Kuh muss aber natürlich auch gesund und effizient sein, feste Klauen haben und soll vor allem mittelrahmig sein“, betont Manfred Stahr. „Gemeinsam mit meinem CRV-Berater Volkmar Schleider suche ich die zum Zuchtziel passenden Bullen aus. Die Vererber müssen mindestens +0,10 % Fett und +0,05 % Eiweiß mitbringen; die Milchleistung ist uns nicht ganz so wichtig. Volkmar Schleider berät uns jetzt bereits seit über 15 Jahren, aber wir kannten uns voher schon aus der Lehrausbildung.“
Weil Manfred Stahr auf noch höhere Inhaltsstoffprozente aus ist, will er es mit MRIJ-Genetik versuchen. „Die Rasse MRIJ ist bekannt für hohe Inhaltsstoffe und Robustheit. Zudem haben MRIJs deutlich mehr Fleisch auf den Rippen. Sie sind auch wesentlich kleiner als Holsteins, sodass wir die Größe mancher Tiere in unserer Herde korrigieren könnten.“ Noch etwas ist dem Geschäftsführer besonders wichtig: „Wir setzen seit vielen Jahren auf Hornlosigkeit. Heute sind 95 % der Herde hornlos. Unter anderem selektieren wir darauf aus Gründen des Tierwohls und um das Verletzungsrisiko zu senken.“
Die Röderland GmbH bewirtschaftet zusammen mit zwei verbundenen Unternehmen 2 500 ha Fläche. Neben der Milchwirtschaft betreibt die GmbH einen Hofladen, hält 300 Mutterkühe und befasst sich mit der Vermehrung und Kultivierung von Marktfrüchten, Getreide und Futter. Darüber hinaus wird mit einer Biogasanlage Strom erzeugt. Der Betrieb veranstaltet Hofführungen und engagiert sich in der Öffentlichkeitsarbeit. Im kommenden Jahr geht Manfred Stahr in den Ruhestand: „Das wird bestimmt eine große Umstellung für mich, aber mein Nachfolger wird sehr gut vorbereitet sein.“ Wir wünschen ihm alles Gute und bedanken uns für die langjährige, gute Zusammenarbeit.