Die enge und harmonische Zusammenarbeit zielt darauf ab, den Mitgliedsbetrieben ein sehr breites Spektrum an bester Fleckviehgenetik anbieten zu können. Wir haben nachgefragt. Wen betreuen die drei Partner? Derzeit nutzen rund 12.800 Betriebe den Service der drei Organisationen und führen insgesamt knapp 551.000 Erstbesamungen durch – davon allein 391.000 im Fleckviehbereich!
Seit 2014 arbeiten die Stationen Greifenberg, CRV mit den Standorten in Wasserburg (Bayern) und Zasmuky (Tschechien) sowie Genostar mit Standorten in Bergland (Niederösterreich) und Gleisdorf (Steiermark) im Fleckviehzuchtprogramm zusammen.
Wie viele Bullen werden pro Jahr aufgestallt?
Die drei Organisationen stallen Jahr für Jahr etwa 160 junge Bullen auf, darunter rund 120 Fleckviehbullen. Ein Teil dieser Bullen befindet sich in gemeinschaftlichem Besitz, aber der Großteil gehört der jeweiligen Station allein. Dies ist aber kein Problem, weil stets ein ausgezeichneter Austausch zwischen den Partnern stattfindet.
Über wie viele Bullen verfügt die Gemeinschaft?
Aktuell stehen in den Ställen der drei Partner insgesamt etwa 550 Bullen, darunter rund 350 Fleckviehbullen. Dabei handelt es sich um eines der weltweit größten Angebote überhaupt!
Welche Vorteile ergeben sich für die Mitgliedsbetriebe?
Ein enorm vielfältiges Angebot höchst interessanter töchtergeprüfter und genomischer Vererber steht den Mitgliedsbetrieben stets direkt zur Verfügung oder kann kurzfristig über den ständigen Austausch zwischen den Stationen beschafft werden. In der Gemeinschaft ist es auch möglich, besonders interessante Bullen wie derzeit etwa Wintertraum, Woward, Hoeri oder Hermelin zu erwerben. Ebenfalls verfügbar sind so erfolgversprechenden Bullen wie Habanero, Deluxe, M3 Pp, Heartland PP* und Malte PS. Das wäre in diesem Umfang so für die einzelnen Stationen wirtschaftlich nicht darstellbar. Wegen der Größe des gemeinsamen Einzugsgebiets gibt es zudem eine außerordentliche Auswahlbasis, die in den Zuchtprogrammen intensiv bearbeitet wird. In diese Zuchtprogramme wird in erheblichem Umfang investiert, um den optimalen Zuchtfortschritt in die Ställe der Betriebe zu bringen. Darüber hinaus werden auf den Auktionen in Deutschland und Österreich weitere Top-Bullen zur Komplettierung des Programmes oft gemeinsam erworben. So genießen die Mitglieder stets den Vorteil, die aktuellsten und besten Vererber der Population zu erhalten, wobei die genomischen Bullen dann auch nicht zu lange im Einsatz sind.
Bestehen Unterschiede zwischen den Gebieten?
Es gibt zweifellos große Unterschiede zwischen den Servicegebieten. Neben unterschiedlichen Betriebsstrukturen sind auch deutliche betriebliche Differenzierungen im Einsatzverhalten der Bullen erkennbar. So werden in Greifenberg anteilsmäßig vorrangig hornlose Bullen eingesetzt (aktuell rund 50 %), während der Fokus bei den österreichischen Partnern vor allem auf den zuchtwertstärksten Vererbern der Population liegt, ohne dass dort der Horn-Status besonders berücksichtigt wird. In Tschechien sind vor allem die leistungsstarken Fleckviehbullen beliebt, und bei den CRV-Kunden in Deutschland stehen speziell die Bullen im Mittelpunkt, die hinsichtlich Effizienz und Gesundheit überzeugen.
Welche Vorteile bringt das für die Organisationen?
Bei jeder einzelnen Organisation steht die Zufriedenheit der Landwirte mit dem Genetik-Angebot ganz eindeutig im Vordergrund. Die Zuchtphilosophie ist bei den drei Partnern sehr ähnlich gelagert. Durch die Zusammenarbeit der Stationen hat sich die Vielfalt an Bullen für die unterschiedlichsten Bedürfnisse deutlich vergrößert, und man schöpft dabei aus einem Pool von einigen hundert Fleckviehbullen, die infolge der Synergieeffekte zu sehr attraktiven Preisen angeboten werden können. Zudem ist die breite Rassenvielfalt bei den Stationen für einen regen Austausch untereinander ursächlich. Ein weiterer wirtschaftlicher Vorteil dieser Kooperation ergibt sich aus der Tatsache, dass die gemeinsame Nutzung der Bullen in der Produktion von mehr Samen und einer deutlichen Verringerung der Produktionskosten resultieren. Aus veterinärhygienischer Sicht führt die Verteilung der gemeinsamen Bullen auf die Standorte Greifenberg, Wieselburg, Gleisdorf, Zasmuky und Rottmoos zu einer Risikostreuung. Sollte einmal der Fall eintreten, dass eine dieser Stationen aus veterinärhygienschen Gründen nicht mehr in der Lage ist, Sperma zu produzieren beziehungsweise zu handeln, können die Standorte in den anderen Ländern und Regionen diesen Ausfall kompensieren. So können wir unseren Kunden auch in „Krisenzeiten“ garantieren, dass wir ihnen immer genügend genetisch und qualitativ hochwertiges Sperma anbieten können.
Was zeichnet die gut siebenjährige Zusammenarbeit von CRV, Genostar und Greifenberg besonders aus?
Das zwischen den Organisationen herrschende intensive Vertrauen und die gegenseitige persönliche Wertschätzung aller Beteiligten! Diese Faktoren sind in der heutigen Zeit mehr denn je die maßgeblich Voraussetzung für eine erfolgreiche und langfristige Zusammenarbeit.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag von BSG Greifenberg-Geschäftsführer Helmut Gossner und CRV-Stationsleiter Josef Dengg.