Den „Hof Keppel“ gibt es bereits seit 1889. Als Frank Schauertes Großvater 1910 den Bestand von vier auf acht Kühe aufstocken wollte, hielt sein Vater ihn für größenwahnsinnig. Seit 2013 leiten Frank Schauerte und seine Frau Hanna den Betrieb, auf dem sie heute 250 Tiere halten. „Wir melken 66 Holsteins und Red Holsteins und haben 40 Färsen für die Remontierung. Der Rest sind Mastbullen“, informiert Frank Schauerte. Es gab auch schon mal 300 Tiere auf Hof Keppel, doch wegen der trockenen Sommer in den letzten Jahren und der dadurch verursachten Futterknappheit hat Familie Schauerte die Anzahl der Mastbullen um 50 Kopf verringert. „So werden unsere Futtervorräte auch dann ausreichen, wenn die Ernte wieder knapp ausfallen sollte“, betont der Landwirt. Bis März 2019 standen die Kühe in dem alten, 1994 erbauten Boxenlaufstall. Niedrige Decken und wenig Platz stellten die Familie Schauerte vor die Entscheidung, die Milchviehhaltung
aufzugeben oder einen neuen Stall zu bauen.
Frank und Hanna Schauerte beschlossen, auch weiterhin Kühe zu melken und entschieden sich für die Errichtung eines 60er Boxenlaufstalls mit GEA-Melkroboter, obwohl ihnen mehrere Berater empfohlen hatten, einen Stall für 120 Kühe zu bauen, um für die Zukunft gerüstet zu sein. „Mehr Kühe bedeuten aber auch mehr Arbeit. Mit 60 Kühen sind wir flexibler und nicht so abhängig von der Milcherzeugung, wie wir es mit 120 Kühen wären. So können wir uns breiter aufstellen“, erklärt Frank Schauerte. Eher ungewöhnlich für einen Roboterbetrieb ist, dass die Kühe von März bis November ganztägig freien Zugang zur Weide haben. „Das klappt sehr gut; die Kühe haben ihren eigenen Rhythmus entwickelt. Wichtig ist, dass man ihnen auf dem Futtertisch und im
Roboter schmackhaftes Futter vorlegt, damit sie freiwillig in den Stall und dann auch zum Roboter kommen“, berichtet der Sauerländer.