Erster "Schnüffler" für umfangreiche Methanforschung installiert

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Schnüffler
Die Schnüffler werden in Melkrobotern platziert, wo sie bei jedem Melkvorgang die Emissionen jeder einzelnen Kuh messen (Foto: Wageningen Livestock Research)

Nach langwierigen Vorbereitungen wurde letzte Woche der erste "Methan-Schnüffler" im Melkroboter eines niederländischen Milchviehbetriebes installiert. Dieser Schnüffler ermittelt die Methankonzentration in der Luft, die von jeder Kuh bei jedem Melkvorgang ausgeatmet wird.

Messungen von 10.000 Kühen

In den kommenden Monaten werden in 100 Betrieben Schnüffler installiert, die Daten über die Methanemissionen von über 10.000 Kühen sammeln. Der Stammbaum und das DNA-Profil dieser Kühe sind ebenfalls bekannt, so dass es möglich ist, einen Zuchtwert für Methanemissionen zu entwickeln. Dieser könnte in rund drei Jahren für den Einsatz in der Praxis zur Verfügung stehen.

Ein Prozent weniger Methan pro Jahr

In einer Vorstudie wurden Messungen an 15 Betrieben durchgeführt. Basierend auf den Ergebnissen wurde eine Simulationsstudie durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass die Erblichkeit für Methanemissionen zwischen 20 und 30 Prozent liegt. Durch die Einbeziehung eines Zuchtwertes für Methan in das Zuchtziel ist es möglich, eine Reduzierung der Methanemissionen pro kg Milch um rund 1 Prozent pro Jahr zu erreichen.

Teil der PPP-Forschung

Die „Schnüffelforschung“ ist Teil der Public-Private Partnership (PPP) Climate Smart Cattle Breeding, in der Forscher von Wageningen Livestock Research daran arbeiten, einen Zuchtwert für Methanemissionen zu entwickeln. FrieslandCampina und CRV sind ebenfalls an dieser Forschung beteiligt.

Beitrag zu Umwelt und Effizienz

"Diese Forschung passt sehr gut zu unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Neben der Unterstützung von Tierhaltern bei der Zucht gesunder und effizient produzierender Kühe wollen wir auch zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen beitragen", sagt Maarten Moleman, Lead Innovator bei CRV. "Frühere Forschungen haben bereits gezeigt, dass Kühe, die Futter effizient in Milch umwandeln, auch weniger Methan ausstoßen", sagt er. "Als Ergebnis dieses gemeinsamen Forschungsprojekts können wir in Zukunft noch mehr zur Methanreduktion, zur Aufrechterhaltung der Produktion und zu anderen wichtigen Merkmalen beitragen."