Mit dem Zuchtwert CRV Gesundheit, den wir zusammen mit dem Zuchtwert CRV Effizienz seit 2013 veröffentlichen, kann man einfach und gezielt gesündere Kühe züchten. Fruchtbarkeit ist neben Klauengesundheit, Kalbeverlauf, Zellzahl und Ketose ein Bestandteil dieses Zuchtwertes. CRV ist dank verschiedener Lösungsansätze führend für eine verbesserte Fruchtbarkeit. Das hohe Niveau der Datenerfassung durch niederländische und flämische Landwirte stellt sicher, dass die Fruchtbarkeitszuchtwerte zu den präzisesten und sichersten in der Branche zählen. CRV erfasst bereits seit 1978 Fruchtbarkeitsdaten. Für die Zuchtwertschätzung werden die Daten von rund 19 Mio. Tieren genutzt. Fruchtbare Kühe zeigen ihre Brunst rechtzeitig an und werden problemlos und schnell tragend. Eine gute Töchterfruchtbarkeit ist für den Fortbestand einer Herde und die Wirtschaftlichkeit eines Betriebes unerlässlich, denn schlechte Fruchtbarkeit ist eine der Hauptabgangsursachen. Eine verbesserte Fruchtbarkeit führt zu einer kürzeren Zwischenkalbezeit (ZKZ) und längeren Lebensdauer der Kuh sowie zu weniger Besamungsaufwand und Tierarztbehandlungen.
Die Bedeutung einer guten Fruchtbarkeit
Gesunde Kühe sind problemloser zu managen. Dabei spielt der Faktor Gesundheit in der Zucht eine immer wichtigere Rolle.
Fruchtbarkeit in der Praxis
Auf 900* Betrieben wurden mit 100 490 Kühen Studien durchgeführt. Das Ergebnis: Die besten 25 % für CRV Gesundheit wurden schneller tragend und hatten einen niedrigeren Besamungsindex sowie eine kürzere ZKZ und Rastzeit. Zudem hatten sie ein signifikant höheres genetisches Niveau für Fruchtbarkeit und CRV Gesundheit. Die Tabelle zeigt, dass man durch eine bessere Fruchtbarkeit 26,54 € pro Kuh einsparen kann. Dies bedeutet Einsparungen von bis zu 54 %. Für einen 100-Kuh-Betrieb heißt das 2 654 € weniger Kosten. Fruchtbare, gesunde Kühe sind wirtschaftlicher, da sie weniger Besamungen pro Trächtigkeit benötigen und durch eine kürzere ZKZ mehr Gewinn pro Kuh und Jahr einbringen. So resultiert etwa der Einsatz eines Bullen mit 104 für Fruchtbarkeit (Orig. NL) in einer um 5,6 Tage kürzeren Verzögerungszeit und in einer um 6,8 Tage kürzeren ZKZ der Töchter.
Zusätzliche Faktoren
Ein wichtiger Parameter für die Beurteilung der Fruchtbarkeit ist die ZKZ.Diese ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. Die Ursachen
dafür sind multifaktoriell und in jedem Milchviehbetrieb anders. Da die ZKZ stark von der Milchleistung abhängt, gibt es hier keinen festen Zielwert. So
ist eine ZKZ von 390 Tagen bei einem Herdendurchschnitt von 9 000 kg bis 10 000 kg Milch optimal, während sie bei einer Herdenleistung von 8 000 kg bis 9 000 kg gerade noch akzeptabel ist (Tabelle 2).** Ein finanzieller Vorteil ist bei einer kürzeren ZKZ realisierbar.
** Quelle: Bernd Lührmann, Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LW)