CRV Brasilien: Ganz besondere Rassen für ein besonderes Land

Kategorie: Allgemein
Nelore können unter verschiedensten klimatischen Bedingungen gehalten werden.
Nelore können unter verschiedensten klimatischen Bedingungen gehalten werden.

CRV Brasilien war schon immer fortschrittlich. Dies ist auch einer der Gründe, warum sich CRV zu einem besonderen und bei den brasilianischen Landwirten beliebten Unternehmen entwickelte.

Es begann alles 1971 als erstmals in Sertãozinho, in der Mitte von São Paulo, der Betrieb aufgenommen wurde. Das Rinderzuchtunternehmen, welches von Luiz Vicente und Maurílio Biagi gegründet wurde, wurde zunächst unter dem Namen „Lagoa da Serra“ geführt.

1973 präsentierte CRV Brasilien als erste Organisation ihre Zuchtarbeit in einem Bullenkatalog. 1989 wurde dann ein Programm zur Nachkommensprüfung für die Rassen Holstein und Nelore entwickelt. Die Abfüllung von Sperma in Pailletten folgte dann 1997. Im Jahre 1998 markierte die Übernahme von Lagoa da Serra durch die niederländische CRV-Muttergesellschaft einen weiteren bedeutenden Meilenstein. Mit Wachstumspotenzial und Exportmöglichkeiten in mehrere andere Länder, ist CRV Brasilien der größte CRV-Markt für Fleischrassen und außerdem der größte Serviceanbieter Lateinamerikas. Zusätzlich ist die Besamungsstation „Central Bela Vista“, mit einer Stallkapazität von fast 1000 Bullen, die größte des Kontinents.

Aufgrund der seit 50 Jahren geleisteten Arbeit und dem respektvollen Umgang mit Menschen und Tieren, wurde CRV Brasilien von der Revista Rural durch ein Voting zum 25. Mal zur besten brasilianischen Firma in der Kategorie „Künstliche Besamung“ gewählt. Eine weitere Ehrung – für die besonders tiergerechte Bullenhaltung – erhielt die Station Central Bela Vista mit dem „Animal Welfare Seal“-Award. Aber nicht nur die Haltung der Tiere ist in der Station gewürdigt worden: Mit der „Great Place to Work“-Auszeichnung wurden der Arbeitsplatz und dessen Qualität für die Mitarbeiter der Station gewürdigt.

Dairy Gir-Rinder
Dairy Gir-Rinder


Viele Klimaregionen, spezielle Rassen

Vorherrschend in Brasilien ist ein tropisches Klima. Durch plötzliche Wetterveränderungen können je nach Region, wie zum Beispiel im Süden, aber auch Temperaturen unter null Grad auftreten. Um gute Leistungen zu erhalten, spielt daher - je nach Rasse - die Anpassungsfähigkeit der Herde eine besondere Rolle. In Brasilien sind einige Rassen, wie zum Beispiel Nelore, Brahman, Guzerá, Tabapuã, Gir Leiteiro, Girolando und Sindi, als Zebu klassifiziert und sie weisen eine gute Milchproduktion auf.

Die bedeutendste Rasse unter den Fleischrindern ist Nelore, die 85 % des gesamten nationalen Bestands dominiert. Nelore ist eine Rasse indischen Ursprungs, die Ende des 18. Jahrhunderts nach Brasilien kam. Neben ihrer robusten, aktiven und gutmütigen Art hat sie stark ausgeprägte Merkmale. Insbesondere eine kompakte Muskulatur ist rassetypisch. Nelore-Rinder können sich an die Trockenperiode, aber auch an Hochwasserphasen, die in einigen Regionen in diesem Land vorkommen, anpassen.

Für Milchviehbetriebe sind die Rassen Dairy Gir und Girolando hervorzuheben. Letztere ist eine Kreuzung von Dairy Gir x Holstein. Die Rasse Dairy Gir steht für Robustheit, wenig Temperament und geringe Haltungskosten. Außerdem zeichnet sie sich durch Langlebigkeit, leichte Kalbeverläufe und eine gute Milchproduktion bei Weidehaltung aus. Durch das Wärmeregulationssystem der Rasse kann sie hohe Temperaturen aushalten, ohne in Hitzestress zu geraten. Bezeichnend für die Rasse ist ihr hohes Leistungspotenzial, selbst bei einem geringen Futterangebot. Ihre Ansprüche sind niedriger als die der taurinen Rassen.

Die Rasse Girolando zeichnet sich neben ihrer ausgeprägten Anpassungsfähigkeit an verschiedene Bedingungen in Management und Klima durch eine hohe Milchproduktion, Robustheit, Frühreife, Langlebigkeit und Fruchtbarkeit aus. Die physiologischen und morphologischen Eigenschaften der weiblichen Girolando- Tiere, zu denen u. a. Euterform und -festigkeit, Zitzengröße, Ausprägung der Klauen, aber auch u. a. Pigmentierung oder Wärmeregulation zählen, sind für die Tropen bestens geeignet.

Viele Milchviehbetriebe setzen auf die Kreuzung Girolando.
Viele Milchviehbetriebe setzen auf die Kreuzung Girolando.


Ein vielfältiges Land

Mit 196 Millionen Tieren hat Brasilien die zweitgrößte Rinderpopulation der Welt, welche zu 93 % aus Fleischrassen und zu 7 % aus Milchrassen besteht. Für die Tiere wird insgesamt eine Weidefläche von 163,1 Mio. ha benötigt. Eine Betrachtung der Reproduktionszahlen zeigt, dass die Nutzung der künstlichen Besamung zugenommen hat. Der Anteil besamter Rinder ist sprunghaft von 10 % im Jahr 2017 auf 23 % im Jahr 2021 angestiegen, was ein deutliches Wachstum des Marktes markiert.

Das Marktwachstum ist auch an der Anzahl in Brasilien verkaufter Spermaportionen erkennbar: Die Gesamtanzahl betrug im Jahr 2021 25,4 Millionen Portionen, von welchen sich 19,8 Mio. den Fleischrassen und 5,6 Mio. den Milchrassen zuordnen lassen.


Die Zukunft von CRV Brasilien

CRV Brasilien entwickelt sich ständig weiter. In Zukunft möchte man gerne die Marktanteile im Fleischrindersegment der Zebu steigern und Marktführer werden. Der Export soll ebenfalls weiter in den Gebieten ausgebaut werden, in denen die tropischen Rassen stärker nachgefragt sind. Der Export von Sperma nach Europa ist allerdings aufgrund der Veterinärauflagen nicht möglich.